Android Fragmentation: Mobile Apps effektiv testen

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Die Vielzahl von mobilen Endgeräten mit den verschiedenen Betriebssystemen iOS, oder auch Windows Phone ist nichts Neues und sollte jedem im Bereich mobilen Softwareentwicklung unter dem Schlagwort „Fragmentierung“ ein Begriff sein. Sowohl Softwareentwickler als auch Softwaretester stehen oft vor der Entscheidung, für welche die Anwendung entwickelt, optimiert und getestet werden muss.

Mit Android gibt es derzeit rund 19.000 verschiedene Geräte von diversen Herstellern in verschiedenen Soft- und Hardwarekonfigurationen. Diese Vielzahl von Geräten kann während der Entwicklung und des Testens niemals abgedeckt werden und dies ist auch nicht notwendig. Mit einer einfachen lässt sich der Entwicklungs- und Testaufwand auf eine geringe Anzahl von mobilen Geräten beschränken.

Zielgruppe kennen

Eine wichtiger Rolle spielt dabei die Zielgruppe der App und deren Nutzungsverhalten. Ist eine mobile App bereits im Google Play Store vorhanden, können anonyme Nutzungsinformationen über den Kunden  abgerufen werden. Dabei werden Daten über das  Betriebssystem sowie die verwendeten mobilen Geräte gesammelt und aufbereitet.

Sollte eine mobile Anwendung noch nicht verfügbar sein empfiehlt es sich, eine Zielgruppenanalyse durchzuführen, die Klarheit über die mobilen Endgeräte liefert. Solche Zielgruppenanalysen können bei Marktforschungsinstituten beauftragt werden wie z.B. GfK oder Gartner.

Device Gruppen definieren

Mit Hilfe dieser Informationen, können mobile Device Gruppen definiert und angelegt werden. Die Geräte können dann anhand von speziellen Eigenschaften wie CPU, RAM, Displaygröße oder -auflösung eingeteilt werden.

Als Beispiel können drei Gruppen angelegt werden. Gruppe A hat die höchste Priorität, Gruppe B hat eine mittlere Priorität und Gruppe C hat die niedrigste. Basierend auf der Zielgruppe und der Häufigkeit der genutzten Geräte können die Geräteeigenschaften auf die Gruppen aufgeteilt werden.

Wenn zum Beispiel klar ist, dass die Zielgruppe sehr technikaffin ist und meist die neusten Geräte auf dem Markt verwendet können die Device Gruppen wie folgt aussehen.

Gruppe A, Priorität 1:

  • Dual/ Quad Core CPU
  • RAM >2048MB
  • Retina, HD Display
  • Display >5 Zoll
  • Aktuellste Betriebssystemversion

Gruppe B, Priorität 2:

  • Dual Core CPU
  • Keine HD Auflösung
  • Betriebssystem nicht älter als 1 Jahr

Gruppe C, Priorität 3:

  • Single Core CPU
  • Auflösung im Bereich von 640 x 480
  • Betriebssystem älter als 1 Jahr

Hinweis: Diese drei Gruppen stellen Beispiele dar. Die Gruppen werden für jede mobile Anwendung unterschiedlich aussehen, da die Einteilungen auf der Zielgruppenanalyse basieren.

Des Weiteren muss beachtet werden, dass die Gruppen stetig aktuell gehalten werden müssen, um neue Geräte aus der Zielgruppe entsprechend einzuordnen. Es wird empfohlen die Gruppen einmal pro Monat auf ihre Gültigkeit zu überprüfen.

Geräte zuweisen

Wurden diese Gruppen innerhalb eines Softwareentwicklungsteams eingeführt, können ihnen mobile Geräte entsprechend der oben genannten Spezifikation zugewiesen werden. Als Beispiel wird der Gruppe A ein One M9 zugewiesen, der Gruppe B ein Samsung Galaxy S3 mini und der Gruppe C ein LG Optimus P970.

Je nach Feature und Komplexität sollte innerhalb des Teams entschieden werden, ob neue Funktionen für alle Gruppen optimiert werden oder in unserem Beispiel nur für Gruppe A. Es sollte jedoch sichergestellt werden, dass die Anwendung auch in der Gruppe C lauffähig ist, um auch diese Kunden zufriedenzustellen. In den Gruppen A und B sollten alle neuen Funktionen in den Punkten , Design, Performance und vollständig unterstützt werden.

Wichtigste Geräte testen

Ist die mobile Anwendung in einem Status in dem mit dem Testen begonnen werden kann, können Mobile Tester drei bis fünf Geräte aus den Gruppen entnehmen und auf diesen Geräten manuell als auch automatisiert testen. Damit ist gewährleistet, dass die wichtigsten Geräte während der Entwicklung und dem Testen abgedeckt wurden.

Durch den Einsatz von Device Gruppen kann der Entwicklungs- und Testaufwand um ein Vielfaches verringert werden, was am Ende viel Zeit und einspart.

Die oben genannten Device Gruppen können auch sehr gut für die Plattformen iOS, Windows Phone, BlackBerry als auch mobile Webseiten genutzt werden.

Bereits in dieser Serie erschienen:

Über den Autor: Daniel Knott arbeitet seit 2003 im Bereich Testing. In verschiedenen agilen Projekten war er verantwortlich für das Testmanagement, für die Ausführung der Testfälle sowie für die Testautomatisierung von Web- und Mobile Applikationen.

Nebenbei ist Daniel Autor des Buches Hands-On Mobile App Testing sowie Blogger aufhttp://adventuresinqa.com/.

Titelbild: Shutterstock

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