Start-up: Konsumenten-Befragungen auf dem Smartphone mit appinio

appinio

Bisher war es verhältnismäßig aufwändig, langwierig und damit auch teuer, Konsumenten nach ihrer Meinung zu befragen. Online-Panel haben dies verbessert, doch Mobile Research ist noch etwas schneller, direkter und unkomplizierter.

Aus Hamburg kommt ein Start-up, das bereits nach kurzer Zeit einige Erfolge vorweisen kann. appinio zeigt, wie sich bekannte Prozesse durch die konsequente Nutzung von mobilen Endgeräten verändern. Heike Scholz, Gründerin von mobile zeitgeist, hat mit einem der Gründer von appinio, Jonathan Kurfess, gesprochen.

Jonathan hat in Hamburg das duale Studium an der HSBA (Partnerunternehmen Reemtsma) mit Schwerpunkt Marketing absolviert und danach in Berlin gelebt, um dort bei einem VC (Richmond View Ventures) zu arbeiten und die Geschäftsführung beim Aufbau von Start-Ups zu unterstützen. Seit Frühjahr 2014 arbeitet er Vollzeit für appinio.

Beschreibe bitte kurz, was genau appinio ist und wie es sich von anderen Mobile Research Lösungen unterscheidet.

appinio ist eine Meinungs- und Marktforschungs-App. Unternehmen haben bei appinio die Möglichkeit, über eine Plattform unkompliziert, direkt und innerhalb von Minuten Consumer Insights von der für sie relevanten Zielgruppe zu generieren und live zu tracken – alles zu einem Bruchteil der üblichen Kosten. Die Umfrage wird augenblicklich innerhalb der App angezeigt und von den Usern beantwortet.

Der wesentliche Unterschied zu anderen Mobile Research Lösungen ist der gamifizierte Ansatz. Bei appinio macht die Teilnahme an Marktforschung Spaß und wird belohnt! So bekommen User innerhalb der App Guthaben, welches in Gutscheine eingelöst oder an soziale Projekte gespendet werden kann. Ein Levelsystem und die Möglichkeit seine Meinung mit anderen Usern deutschlandweit zu vergleichen garantieren zusätzlichen Spaß.

Wie viele Nutzer habt Ihr bereits und mit welchen Unternehmen arbeitet Ihr zusammen?

Wir haben aktuell knapp 13.000 User und konnten neben einigen kleineren Agenturen und Unternehmen u.a. thjnk, den DuMont Verlag und Jägermeister als Kunden gewinnen.

Ihr versprecht ein sehr fein granuliertes Targeting. Wie kommt Ihr an die Nutzerdaten und wie garantiert Ihr die Datensicherheit?

Die Nutzer von appinio müssen bei der Anmeldung lediglich Geschlecht, PLZ und Geburtsjahr und -monat angeben. Innerhalb der App kann der Nutzer dann seine Meinung zu unterschiedlichen Themen in diversen Kategorien abgeben und so Level aufsteigen. Das sind zumeist interessante, zum Nachdenken anregende Fragen in die wir aber auch Fragen zum Konsumverhalten integrieren und so ein hochkomplexes Targeting ermöglichen können.

Dabei bleiben die Nutzer aber komplett anonym. Wir haben weder Namen noch Adresse, so dass die Attribute keiner Person direkt zugeordnet werden können. Weiterhin werden alle Daten SSL-verschlüsselt.

Eure Teilnehmer erhalten eine Incentivierung für die Teilnahme an Befragungen. Wie genau sieht das aus und wie „reich“ kann ein Nutzer damit werden?

Bei Umfragen bekommt der Teilnehmer, je nach dem in welchem Level er sich befindet, 6-12 Cent pro Antwort. Bei einer Umfrage mit zehn Fragen kann der Nutzer da schnell auf einen Euro Guthaben kommen, mit dem er sich auch schon Gutscheine kaufen kann. Reich kann der Nutzer aber nicht werden und das sollte auch nicht sein Anspruch sein. In erster Linie sollte es ihm Spaß machen.

Was kostet es Unternehmen, mit Euch eine Befragung durch zu führen?

Das ist unterschiedlich und bemisst sich an der Anzahl der Fragen und der Teilnehmergröße. Je nach Spezifität der Zielgruppe zahlt das Unternehmen pro Frage und Teilnehmer ab 20 Cent aufwärts.

Wie seid Ihr finanziert und wie sehen die nächsten drei Jahre für Euch aus, also welche Pläne habt Ihr?

Bis dato haben wir Gründer appinio komplett mit eigenen Mitteln finanziert und es geschafft zum schnellsten MaFo-Tool der Welt zu werden. Aktuell stecken wir aber in unserer ersten Finanzierungsrunde.

Nach Abschluss der Finanzierung möchten wir appinio zunächst hin zu einem Full Service entwickeln, wozu dann auch die Datenanalyse und -präsentation gehört, die auch die traditionelle Institute anbieten. Denn mittelfristig möchten wir die Großen angreifen und die bessere und günstigere Alternative bieten. In drei Jahren möchten wir appinio in allen zentralen europäischen Märkten etabliert und den Sprung auf den US-amerikanischen Markt geschafft haben.

Vielen Dank für das Interview.

Wir werden in den nächsten Tagen hier auf mobile zeitgeist die Ergebnisse einer Umfrage vorstellen, die appinio zur Nutzung von Smartphones durchgeführt hat.

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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