Barcode Flüstern mit dem Smartphone

Bluesource

Kennen Sie das Problem?  Endlich hat man all seine Kundenkarten in einer APP abgelegt und dann kann der Laserscanner an der Kasse den auf dem Smartphone Display dargestellten Barcode nicht lesen. Woran liegt das?

Die weiße Fläche zwischen den Barcodestreifen wird auf einem LCD Display durch eine Mischung von grünen, blauen und roten Pixeln dargestellt. Während das menschliche Auge und auch ein neuerer Kamerascanner dies als Weiß interpretiert, gelingt das einem Laserscanner nicht.

Auf Grund des günstigen Preises sind Laserscanner an deutschen Ladenkassen weit verbreitet. Natürlich könnte man diese einfach gegen Fotoscanner austauschen. Die Investition hierfür liegt aber im mittleren 3 stelligen Bereich, pro Kasse!

Hier setzt die Firma BLUESOURCE mit einem Verfahren an, das sich charmant „barcode-whisperer“ nennt. Dreh und Angelpunkt ist eine kleine Box, die den „geflüsterten“ Barcode des Smartphones empfängt.

Wie funktioniert das im Detail?

Der Nutzer muss sich dazu eine APP installieren. Diese sendet die Barcode Informationen mit Hilfe von Farbwechseln an die BLUESOURCE-BOX.

Der zu übertragene Barcode wird vom Handy in wechselnde Farbspektren umgewandelt, welche der „barcode-whisperer“ mit einer optischen Leseeinheit erkennt und in Text umwandelt. Dieser Text wird dann per USB (laut Hersteller sind aber auch andere Plug & Play Schnittstellen möglich)  an das angebundene Kassensystem geschickt.

Wer sich das Ganze einmal anschauen möchte, muss  die ebenfalls von BLUESOURCE stammende mobile-pocket  APP auf einem iPhone installieren. Dort dann die Exceet Karte hinzufügen, eine beliebige Karten und Barcode Nummer eintragen und anschließend auf den Whisper Knopf drücken. Das iPhone beginnt daraufhin eine Folge von Farbwechseln zu senden. Jetzt könnte man das Smartphone mit dem Display nach unten drehen und über den „barcode-whisperer“ halten, um die Datenübertragung zu beginnen. Wenn das Smartphone wieder zurückgedreht wird, hört es automatisch auf zu „whispern“.

Das kleine Kästchen kann aber nicht nur Farben erkennen, sondern versteht auch den Übertragungsstandard NFC.

Interessierten Firmen stellt BLUESOURCE die Software Schnittstellen zur Verfügung um das „Flüstern“ auch in die eigene App zu implementieren.

Über Rudolf Linsenbarth 91 Artikel
Rudolf Linsenbarth ist Senior Consultant für den Bereich Mobile Payment und NFC bei der COCUS Consulting GmbH. Zuvor war er 11 Jahre im Bankbereich als Senior Technical Specialist bei der TARGO IT Consulting (Crédit Mutuel Bankengruppe). Hier auf mobile zeitgeist schreibt Rudolf Linsenbarth in eigenem Namen . Mehr über Rudolf auf Twitter @Holimuk oder bei XING.

2 Kommentare

  1. Hallo Herr Schilt das von Ihnen erwähnte Verfahren auf dem S4 erwähnte Verfahren kommt von der Firma Mobeam und kann als APP Beep and Go im App Store heruntergeladen werden. Ich hatte es bereits in einem meiner Artikel vorgestellt:
    https://www.mobile-zeitgeist.com/2013/03/22/neue-barcode-technology-im-samsung-s4/
    Leider besteht die Gefahr das die hier notwendingen Hardware Modifikationen nicht von Apple übernommen werden, das diese Firma von Samsung finanziert worden ist. Also auch wieder keine Hoffnung das der total zergliederte Markt zusammen geführt wird.

    Zur Zeit sieht es allerdings so aus, dass die Übertargungstechnik mit dem besten Verbreitungspotential NFC ist, aber das kann ja der Barocde Whisperer ebenfalls.

    :-) Rudolf Linsenbarth

  2. Der Name unter dem das läuft ist mir entfallen, aber Samsung nähert sich diesem Thema u.a. beim S4 von der anderen Seite: Das Handy wird kompatibel zu herkömmlichen Laserscannern.

    Die Frage ist, ob man bei der ganzen Fragmentierung nicht besser gleich auf NFC setzt.

1 Trackback / Pingback

  1. mobile zeitgeist – Was ist Beep’nGo?

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