Interview #2: Die wichtigsten Faktoren zur Gestaltung mobiler Shops

gestaltung mobiler shops

In der letzten Woche erschien das erste Gespräch aus der Interview-Serie, die Experten zu den Erfolgsfaktoren für mobile Shops  befragt: Was heißt optimale Mobile User Experience? Was sind die wichtigsten Faktoren zur Gestaltung mobiler Shops? Im zweiten Interview heute Matthias Hardtke, Webshopmanager bei Tchibo direct GmbH:

Matthias Hardtke

mz: Was sind aktuell im deutschen Mobile Commerce Markt die größten Herausforderungen für Anbieter mobiler Lösungen?

Matthias Hardtke: „Die größte Herausforderung besteht darin, eine Plattform zu entwickeln, die alle Endgeräte bedient. Es kann heute kein Ziel mehr sein, die Seite für jedes mögliche Endgerät, Betriebssystem oder unterschiedliche Displaygrößen zu optimieren.

Die Seite muss die vom Endgerät gebotenen Feature nutzen, ohne zu wissen, um welches Endgerät es sich handelt; Also z.B. handelt es sich um ein Touch Gerät, gibt es Swipe?

Die Palette der Devices, die ein Kunde zum Onlinekauf nutzt, wird immer größer. Aktuell geht es da um TV oder Spielkonsolen, mittelfristig kommen sicher noch zusätzliche Geräte, an die wir heute noch gar nicht denken.

Wer heute noch versucht, auf alle möglichen Endgeräte zu optimieren, wir bald große Probleme bekommen.“

mz: Empfehlen Sie eher eine Mobile Website oder eine App (native, hybrid, web) als mobile Shopping Lösung? Und aus welchen Gründen?

Matthias Hardtke: „Das kommt natürlich immer darauf an, was genau das Ziel der App ist.

Eine native App bietet natürlich das beste Erlebnis für den Kunden. Also eine eindeutig App-Haptik, schnelle Ladezeiten und Offline-Verfügbarkeit.

Aus finanziellen Gründen oder um Komplexität einzusparen und nur einmal optimieren zu müssen, kann sicher auch eine hybride App sinnvoll sein. Das kann natürlich zu enttäuschten Kunden führen, wenn die Inhalte nicht oder nur langsam geladen werden. Bei schlechter Bandbreite können die Ladezeiten, die wir nicht beeinflussen können, doch schon sehr hoch sein.

Den Sinn einer Web-App sehe ich nicht ganz. Das Geld und die Zeit würde ich dann lieber in die Optimierung des mobilen Auftritts stecken und auf eine App verzichten.“

mz: Welche Faktoren sind aus Ihrer Sicht für die mobile Nutzerfreundlichkeit für den Erfolg entscheidend? Sie können die Faktoren nach Relevanz in eine Reihenfolge bringen und zusätzlich hinzufügen.

Matthias Hardtke: „Das fällt tatsächlich schwer. Es heißt nicht, dass ich Punkte, die ich niedriger priorisiert habe, für unwichtig halte. Ich denke nur, man sollte erstmal die Basics gut machen, bevor man sich um weitere Feature kümmert.“

  1. Intuitive Bedienung
  2. Schnelle Ladezeiten
  3. Übersichtliche Navigation
  4. Ansprechende Produktansicht
  5. Andere: Verzicht auf alle überflüssigen Informationen, klare Nutzerführung
  6.  Effizientes Mehrfiltersystem
  7. Prominente, intelligente, fehlertolerante Suche
  8. Vorausfüllen von Daten insbesondere im Checkout
  9. Speicherungsmöglichkeit der ausgewählten Produkte
  10. Bewertungen anderer Kunden
  11. Social Media Optionen
  12. Servicebereich (z. B. FAQ Liste)“

mz: Mit welchen Schlagwörtern würden Sie die Besonderheiten des mobilen Designs beschreiben?

Matthias Hardtke: „Flexible, responsive, Use-Case optimiert, spielerisch, schnell, leicht, intuitiv.“

mz: Ihr Leitmotiv für Mobile Commerce ist…

Für mobile Seiten optimieren heißt nicht minimieren, sondern auf die besonderen Anforderungen von Displaygröße, Bedienkonzept und auch an die speziellen Bedürfnisse der jeweiligen Nutzungsumgebung durch den Kunden, eingehen. Der Kunde mit dem Smartphone in der Bahn hat andere Bedürfnisse als der iPad Kunde auf dem Sofa.

Danke für Ihre Teilnahme!

In den nächsten Tagen erscheint Interview #3. Viel Spaß beim Lesen!

Über Lena Justen 28 Artikel
Lena ist Digital Native. Bei der Sevenval Technologies GmbH berät sie insbesondere Banken, Versicherungen und Händler zur Digitalisierung. Vorher brachte sie sich bei der neckermann.de GmbH als Mobile Commerce Spezialist ein. Ihr Mobile-Know-How gab Lena auch als Dozentin an der DHBW Mannheim weiter.

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