Studie: Jeder zweite löscht fehlerhafte Apps

fehlerhafte apps

Kürzlich hatten wir einen Blick auf die App-Müdigkeit der mobilen Nutzer geworfen. Dabei hatten wir auf den Effekt hin gewiesen, dass die Nutzer zwar immer mehr Zeit mit Apps verbringen, aber die Zahl der Downloads von Apps stagniert. Wie schwierig es ist, in das „Relevant Set“ der Nutzer zu gelangen, hatten wir ausführlich dargestellt.

Einen Aspekt hatten wir nicht genauer betrachtet und zwar die Wichtigkeit der Performance und Stabilität einer App. Innerhalb der Basics einer App (Einfachheit, Relevanz, Konsistenz, Verlässlichkeit) gehört dies sicherlich zur Verlässlichkeit.

Wie entscheidend die Stabilität einer App ist, zeigt eine Untersuchung von Dimensional Research im Auftrag von Hewlett Packard. Hierfür befragte Dimensional Research 3.011 Personen aus Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA und stellte fest, dass mangelnde Stabilität einer App nicht nur zur schnellen Deinstallation führt, sondern auch die Marke des App-Anbieters beschädigen kann.

Ungeduldig, fehlerintolerant, anspruchsvoll

Mobile Nutzer sind ungeduldig

  • 61% erwarten, dass Apps nach maximal vier Sekunden starten
  • 49% erwarten, dass Apps nach maximal zwei Sekunden reagieren

Nutzer sind fehlerintolerant und trennen sich schnell von Apps

  • 80% gaben an, dass sie eine fehlerhafte App nur maximal drei mal versuchen zu nutzen
  • 53% haben Apps mit schweren Fehlern (Abstürze, Einfrieren, Fehlermeldungen) deinstalliert oder gelöscht
  • 36% beenden die Nutzung von Apps, die den Akku zu sehr belasten

Nutzer machen die App und den Hersteller verantwortlich

  • 55% geben der App die Schuld bei Performance-Problemen
  • 37% gaben an, dass Abstürze und Fehlermeldungen der App ihre Meinung vom Hersteller negativ beeinflussen

Marke nimmt Schaden

Anbieter von mobilen Applikationen können nicht alle Faktoren, die die Performance einer App bestimmen wirklich beeinflussen. Schlechte Netzverfügbarkeit und damit lange Ladezeiten werden aber meist der App und dem Anbieter angelastet und weniger dem Netzbetreiber.

Es ist also nicht empfehlenswert, externe Faktoren mit einem Schulterzucken abzutun, weil man sie nicht in der Hand hat. Ganz im Gegenteil. App-Entwickler und -Anbieter sollten noch viel größeren Wert darauf legen, die Aspekte, die sie beeinflussen können, so optimal wie möglich zu gestalten. Denn eine schlechte Erfahrung des Nutzers fällt in jedem Fall auf sie zurück.

Beitragsbild: Shutterstock

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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