Mobile Payment Praxistest: Vodafone Wallet Teil 1

vodafone wallet

Wer die Wallet eines Mobilfunkunternehmens auf sein Smartphone laden möchte, muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Neben dem richtigen Mobilfunkvertrag und der richtigen SIM Karte, benötigt man noch das passende und ein zertifiziertes Handy. Fehlt eine dieser Komponenten, steht die NFC Wallet nicht zur Verfügung.

Hier hat Vodafone jetzt Abhilfe geschaffen. Alle Vodafone Kunden mit einem Android Telefon können nun die Wallet installieren. Vor der Installation wird geprüft, ob die Voraussetzungen für eine NFC Wallet vorhanden sind. Wenn dies nicht Fall ist erhält der eine NON-NFC-Wallet.

Voraussetzung für die NON-NFC-Wallet ist ein Android Smartphone ab Version 2.3. und ein Mobilfunkvertrag von Vodafone, dabei sind auch Prepaid Verträge möglich. Nicht unterstützt werden die Discount Verträge im Vodafone Netzt oder z.B. Mobilfunkverträge von 1&1. Im ersten Teil des Praxistests wird die NON-NFC_Wallet vorgestellt.

Wer die Vodafone Wallet bei Google Play herunter geladen hat, wird beim ersten Start aufgefordert das WLAN abzuschalten. Das ist deshalb notwendig, da der Registrierungsprozess voll automatisch auf Basis der Mobilfunkdaten erfolgt. Dafür muss eine Verbindung zum Registrierungsserver über das Vodafone Mobilfunknetz bestehen. Die Registrierung erfolgt, ohne dass der Kunde weitere Eingaben tätigen muss. Anschließend erhält man eine kurze Tour durch die Features der Wallet und es besteht die Möglichkeit eine Wallet PIN festzulegen. Wem der Sperrbildschirm des Smartphones schon ausreichend Sicherheit bietet, der kann diesen Punkt auch überspringen.

Ist die Wallet geöffnet kann man weitere Dienste hinzufügen. Dies sind in Deutschland zu Zeit SmartPass und ein Kundenkarten Plugin. SmartPass ist die Prepaid Kreditkarte von Vodafone für Details verweise ich auf einen früheren Test bei mobile zeitgeist. Durch Hinzufügen von SmartPass, wird die entsprechende App im Hintergrund nachgeladen. Die SmartPass App fügt sich nahtlos in die Wallet ein, die Bedienung unterscheidet sich nicht von der eigenständigen . SmartPass erscheint dann wie alle weiteren Karten der Wallet im sogenannten Karussell. Wer kein NFC Smartphone besitzt erhält die Sticker Variante.

Der Kundenkartendienst ist eine Entwicklung der Fa. Bluesource. Nach der Installation hat man die Möglichkeit alle sein Kundenkarten in der Vodafone Wallet zu hinterlegen. Die Registrierung für diesen Dienst erfolgt über die SIM Karte und beim Wechsel zu einem anderen Smartphone wandern alle registrierten Kundenkarten mit.

Für die allermeisten Kundenkarten gibt es eine Vorlage. Diese kann man auswählen und muss danach nur noch die Barcodenummer hinzufügen. Auch dafür gibt es eine Eingabehilfe. Wenn man auf das Barcode Symbol rechts neben dem Eingabefeld klickt, öffnet die App den Zugriff auf die Kamera, womit man den Barcode direkt von der Karte erfassen kann. Dies geht für alle Arten von 1D oder 2D Codes. Von den acht erfassten Kundenkarten gab es für sieben eine Vorlage. Bei fehlender Vorlage kann die die Karte mit der eingebauten Fotofunktion ab fotografiert werden. Sind alle Karten hinzugefügt, kann man sich alle Karten entweder in der Karussell-Ansicht oder der Listen Ansicht anzeigen lassen.

Die Plastikkarte von Starbucks hat keinen Barcode sondern nur eine Kundennummer. Wenn man diese Nummer händisch eingibt, sollte man wissen, dass der Code im Format PDF417 angezeigt werden muss. Bezahlen mit der Kundenkarte bei Starbucks basiert auf der Kenntnis dieses 16 stelligen Zahlencodes ähnlich einer Kreditkartennummer. Fügt man ihn als PDF417 Code ins Handy, kann man damit den Kaffee bezahlen und Guthaben aufladen.

Bei Staples hingegen können Kunden mit der Staples Business Karte als Ausweis, Einkäufe per Lastschrift zu bezahlen. Das Personal an der Kasse vergleicht dann die Unterschrift auf der Karte, mit der auf dem Kassenzettel. Ich war gespannt ob ich mit meiner virtuellen Staples Karte auch bezahlen kann, schließlich fehlt ja hier die Unterschrift zum Abgleich. Zur Sicherheit hatte ich noch die Plastikkarte mitgenommen. Das Personal von Staples begegnet diesem Problem sehr pragmatisch. Ich wurde aufgefordert meinen Personalausweis vor zu zeigen. Kein Problem, den habe ich sowieso immer dabei.

Mittlerweile besteht für mich kein Grund mehr irgendeine meiner Plastikkundenkarten mit zu nehmen. In einigen Fällen sind die Kassen zwar noch mit Laserscannern ausgerüstet, die keinen Barcode vom LC Display ablesen können, aber das Personal war durchweg gewillt die Kundennummer in diesem Fall von einzutippen.

Fazit:

Apple hat sich nun endlich zur NFC Technologie bekannt, und ein Mobilfunkunternehmen bringt ein Non-NFC-Wallet auf den . Ist das Sinnvoll? Die Antwort lautet eindeutig ja und dafür gibt es zwei gute Gründe.

Zum einen halten sich die Smartphone Hersteller in der Android nicht an alle notwendigen Standards. Daher muss jedes Smartphone einzeln getestet und für die jeweilige Wallet gegeben werden.

Zum anderen gibt es derzeit so gut wie keine  NFC Anwendungen über das Bezahlen hinaus. Die so genannten Mehrwertanwendungen (Kundenkarten, , Tickets,…) werden einige Jahre lang noch mit anderen Technologien ins Handy gebracht.

Neben der Vodafone Wallet gibt es zwar weitere Angebote zur Virtualisierung von Kundenkarten, aber keine davon bietet einen so einfachen Registrierungsprozess. Außerdem checkt die Wallet auch ob das Smartphone für NFC Anwendungen zertifiziert ist und leitet einen durch das Upgrade. Vielleicht könnte ja mancher Vodafone Kunde bereits eine NFC Wallet nutzen und weiß es nur nicht.

 

Über Rudolf Linsenbarth 91 Artikel
Rudolf Linsenbarth ist Senior Consultant für den Bereich Mobile Payment und NFC bei der COCUS Consulting GmbH. Zuvor war er 11 Jahre im Bankbereich als Senior Technical Specialist bei der TARGO IT Consulting (Crédit Mutuel Bankengruppe). Hier auf mobile zeitgeist schreibt Rudolf Linsenbarth in eigenem Namen . Mehr über Rudolf auf Twitter @Holimuk oder bei XING.

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