[Studie] Google Glass: Deutsche sind zurückhaltend

WB Interesse an Google Glass

Henry Ford wird ein Zitat zugeschrieben, dass ich immer gern dann anbringe, wenn es darum geht, was Kunden wollen und ob sie überhaupt wissen, was sie (morgen) wollen. Ford soll gesagt haben „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.“

Dahinter steckt der Verdacht, Nutzer könnten überhaupt nicht sagen, was sie denn gern hätten und so manche Diskussion über innovative Technologien, in der mir „…das braucht doch keiner!“ entgegen geschmissen wird, lässt mich dem zustimmen.

Eines dieser Dinge, die nun wirklich „niemand braucht“ ist Google Glass. Hier ist für viele heute ein zusätzlicher Nutzen, der über ihr gewohntes Smartphone hinaus geht, nicht erkennbar. Vielmehr schwingen in der Diskussion um Google Glass viele Vorbehalte im Hinblick auf Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre mit. Manchem ist es einfach zu nerdig und mit einer schnellen Handbewegung wird Google Glass in das aus dieser ganz persönlichen Sicht irrelevante, nicht-massenmarktfähige Land der Spinner und pickeligen Kellerkinder verbannt.

Von dieser Haltung haben sich die Marktforscher von Fittkau und Maaß nicht abschrecken lassen und ausgerechnet die in punkto innovativer Technologien eher zurück haltenden bis technik-feindlichen Deutschen im Rahmen der W3B-Studie zu Google Glass befragt.

Etwas mehr als 30 Prozent der Befragten finden Google Glass „interessant“ (29,1 %) bzw. „ausgesprochen interessant“ (3 %). Dem gegenüber stehen über 48 Prozent, die die High-Tech-Brille „weniger“ oder „gar nicht interessant“ finden. Knapp 20 Prozent wissen nicht, um was es geht.

 

Dass viele den Nutzwert von Google Glass nicht wahr nehmen, hatte ich oben bereits vermutet. Die Ergebnisse der Befragung bestätigen das, denn der überwiegende Teil (21,6 %) der Befragten nennen die Möglichkeit, die Brille zur Routenplanung und Navigation zu nutzen.

 

Und natürlich sind auch die Bedenken hinsichtlich des unbemerkten Filmens und Fotografierens stark vorhanden (32,2 %). Erstaunlich ist, dass auch 31,4 Prozent der Befragten Vorbehalte in Bezug auf das Aufzeichnen von Bewegungsdaten haben. Eine Funktion, die heute schon in jedem Smartphone vorhanden ist und bei Google Glass keine neue Entwicklung darstellt.

 

Sind Google Glass wirklich nur Nerd-Spielzeug oder Prototypen völlig neuer (Peripherie-)Geräte in unserer digitalen Welt?

[via Caschys Blog]

Über Heike Scholz 429 Artikel
Nach über zehn Jahren als Strategieberaterin für internationale Unternehmen gründete die Diplom-Kauffrau 2006 mobile zeitgeist und machte es zum führenden Online-Magazin über das Mobile Business im deutschsprachigen Raum. Heute ist sie ein anerkannter und geschätzter Speaker und gehört zu den Köpfen der deutschen Internet-Szene. Weiterhin ist sie Beiratsmitglied für die Studiengänge Angewandte Informatik und Mobile Computing an der Hoschschule Worms. Als Co-Founder von ZUKUNFT DES EINKAUFENS, begleitet sie die Digitale Transformation im stationären Einzelhandel. Sie berät und trainiert Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und fördert mit ihrem Engagement die Entwicklung verschiedener Branchen und Märkte.

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