Klausurvorbereitung per App: qLearning kombiniert mLearning und Mobile Recruiting

qLearning Team
Learning Team

Das Startup qLearning bietet eine interessante App an, die Aspekte von Mobile Learning und Mobile Recruiting vereint. Kern des Konzepts ist das Angebot von Lerninhalten, die Studenten bei der Klausurvorbereitung für bestimmte Kurse an Hochschulen unterstützen.

Die Inhalte werden hierzu spezifisch auf das an der Hochschule angebotene Fach zugeschnitten. Die mit den Lerninhalten bei Studierenden geschaffene Aufmerksamkeit wird wiederum genutzt, damit Partnerunternehmen die App für Personalmarketing und Recruiting verwerten können.

Das folgende mz-Interview führte Stephan Böhm mit Frederik Hagenauer aus dem Gründerteam von qLearning.

Wer steckt hinter qLearning, und wie hat sich das Gründerteam gefunden?

qLearning waren ursprünglich Jonas, Felix und Korbinian; drei BWL Studenten, die sich beim gemeinsamen Studium an der Ludwig-Maximilian-Universität kennen gelernt haben. Nach der Konzeptphase wurde das Team dann um die zwei Entwickler Silviu und Lukas, sowie Frederik von der Universität Maastricht erweitert.

Welche Funktionen bietet die qLearning-Applikation, und was ist das Innovative an diesem Konzept?

qLearning bietet Studenten kostenlose und mobile Klausurvorbereitung. Das einzigartige ist, dass die Inhalte von Studenten der jeweiligen Universitäten generiert werden und perfekt auf die tatsächlichen Klausurfragen zugeschnitten sind. Zusätzlich lernen die Studenten interessante neue Arbeitgeber kennen, die innerhalb der App als Sponsoren auftreten und es so ermöglichen, die App kostenlos anzubieten

Wie funktioniert das Geschäftsprinzip von qLearning – handelt es sich eher um eine prototypische Anwendung, oder wird mit diesem Applikationskonzept tatsächlich schon Geld verdient?

Es wird bereits Geld verdient. Seit dem Release unserer neusten Version arbeiten wir mit spannenden Unternehmen zusammen, die unser Konzept unterstützen. Unser Geschäftsprinzip basiert auf der gezielten, mobilen Ansprache von Studenten in einem positiven Kontext. So können renommierte Partnerunternehmen ihr Recruitingportfolio erweitern und mit uns zusammen die Chancen im Mobile Recruiting entdecken.

Wie werden die Lerninhalte erstellt, inwieweit erfolgt eine Zusammenarbeit mit Hochschulen, und was sagen die Dozenten und Professoren der jeweiligen Kurse?

Die Lerninhalte werden von unseren Campusbotschaftern erstellt. Dadurch garantieren wir die Relevanz der Inhalte und schaffen mit der Thematik vertraute Verantwortliche, die die Qualität gewährleisten und sich mit potentiellem Feedback und Nachfragen der Studenten auseinandersetzen. Auf stichprobenartige Nachfrage bei den jeweiligen Professoren haben wir bisher ausschließlich positives Feedback erhalten.

Bringt das Lernen mit der App wirklich etwas für den Klausurerfolg – schließlich sind mit dem mobilen Endgerät die „echten“ Klausurfragen nur sehr eingeschränkt abzubilden?

Wir denken dass in den allermeisten Fächern die Fragen auf dem mobilen Gerät eine ausgesprochen gute Annäherung an tatsächliche Klausurfragen darstellen können. Gerade bei Multiple Choice Klausuren, welche in den letzten Jahren immer mehr Eingang in die Hochschulausbildung finden, können wir Klausurfragen sehr ähnlich und genau abbilden. Der Student lernt zum Einen den Stoff, setzt sich aber auch aus ausführlich mit der besonderen Art einer MC-Klausur auseinander. Gerade das intensive, detaillierte Lesen und Verstehen eines Statements wird durch unsere App intensiviert. Durch Produktweiterentwicklungen werden wir in der Zukunft auch weitere Klausurtypen gut abbilden können.

Für welche Fächer und Hochschulen sind bereits heute Inhalte auf der Anwendung verfügbar und wie werden diese Inhalte und Hochschulen ausgewählt?

Bisher sind wir an der LMU, der Universität zu Köln, der Universität Düsseldorf, der Universität Maastricht, HSG St. Gallen, TU Darmstadt, Uni Basel und am Karlsruhe Institute of Technology. Unser Fokus liegt auf Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren. Zum WS 2013 werden wir deswegen noch weitere Universitäten – unter anderem Frankfurt, Mannheim und Münster – hinzufügen.

Welche Rückmeldungen haben Sie von Unternehmen und Sponsoren zur App erhalten – können auch Download- und Nutzerzahlen genannt werden?

Unsere Nutzerzahlen waren bis jetzt durchweg sehr positiv. Die durchschnittliche Nutzung der App im letzten Monat, dem Klausurmonat an der LMU, betrug 37 Minuten. Jeder Nutzer hat die App im Schnitt neunmal benutzt. Durch die Integration von Google Analytics und weiteren Features im Bereich Recruiting ist das Feedback von Unternehmen sehr positiv ausgefallen.

Die Ansprache von Sponsoren erfolgt im Kontext des Recruiting – welche Erfahrungen wurden hier gesammelt – gibt es eine „messbare“ Wirkung auf Recruitingerfolg oder Employer Branding?

Durch die Benutzung von Google Analytics können wir unseren Partnern genau berichten wie oft ihre Banner gesehen und angeklickt werden. Dadurch lassen sich traditionelle Messwerte wie CPM und CPC errechnen und vergleichen. In den letzten 2 Monaten haben wir knapp 200 000 Impressionen für unsere Banner generiert, von denen etwa 1 % zu eindeutigen Klicks auf die Verlinkung zu unseren Sponsoren führt.

Wie wird die App von Studierenden angenommen – hier wird es auch sicherlich kritische Stimmen bezüglich Datenschutz oder der Verknüpfung von Lernen und Recruiting geben?

Alle Daten werden komplett anonymisiert erhoben und werden nur im Rahmen allgemeiner Nutzungsstatistiken verwendet. Gerade die Verknüpfung von Lernen und Recruiting wird von den Studenten oftmals sogar positiv wahrgenommen. Viele der Studenten in der Klausurphase sind auf der Suche nach einem geeigneten Praktikum und bekommen durch die App nützliche Informationen zu interessanten Partnerunternehmen und weiterführende Möglichkeiten wie Workshops und Events.

Welche weiteren Perspektiven bietet die Kombination von Mobile Learning und Mobile Recruiting – sind weitere Funktionen oder Produkte geplant?

Auch wenn wir uns momentan auf die Ausweitung und kontinuierliche Verbesserung der existierenden Funktionen fokussieren, sind den Möglichkeiten in der nahen Zukunft wenig Grenzen gesetzt. Geplant sind unter anderem das Konzept um ein Karteikartensystem und User-generated Content zu erweitern mit dem Ziel so die führende Plattform für Lernmaterialien in Europa zu werden und mobiles Recruiting auf das nächste Level zu bringen.

Über Stephan Böhm 6 Artikel
Dr. Stephan Böhm ist seit 2006 Professor für Telekommunikationstechnik/ Mobile Media am Studiengang Media Management der Hochschule RheinMain (ehemals FH Wiesbaden). Als Experte für Mobile Media hält der studierte Wirtschaftsingenieur Vorträge auf Fachveranstaltungen, berät Unternehmen und ist Autor mehrerer Veröffentlichungen zu innovativen mobilen Diensteangeboten.

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