Hürden von Mobile Couponing im LEH

mobile couponing im LEH

Mobile Couponing erhält in der digitalen Fachwelt seit Längerem eine große Zukunftsbedeutung. Verschiedene Pilotprojekte sind gestartet, vor allem im Lebensmitteleinzelhandel. Aus eigener Erfahrung ist es als Kunde jedoch schwierig, die mobilen Coupons auch erfolgreich zu nutzen. Hier einige der klassischen und fast immer wiederkehrenden Hürden beim Einsatz von mobile Coupons:

Beispiele aktueller Mobile Couponing Aktionen im LEH 2013

Unwissendes Marktpersonal

Beim Gang zur Kasse möchte man seine Coupons aus dem Handy einlösen (z.B. HIT, Edeka Südwest) und erhält meist ratlose Blicke vom Kassenpersonal. Häufigste Antwort: „Weiß nicht wie das funktioniert…“ Bisher wurde dann der Marktverantwortliche zu Rate gezogen, aber auch da erhält man meist ein Achselzucken.

Einen dritten Anlauf erspare ich mir meistens aus Rücksicht vor einem Kassenstau. Jedoch geht der Kunde unzufrieden aus dem Markt und eine Wiederholungstat steht selten nochmal auf dem Plan.

Usability der mobilen Anbieterseiten

Entweder kann man Mobile Coupons über die Webseite auf dem Desktop oder Smartphone erreichen oder man erwirbt die Coupons über eine native App (vorwiegend iOS&Android). Bei der App erhalte ich dann einen Code, denn ich dem Kassenpersonal mitteilen muss, jedoch bin ich bisher hierbei immer gescheitert.

Komme ich über den Desktop auf die mobilen Coupons (obwohl es dann ja nicht mehr mobile ist) wird man meist aufgefordert die Coupons auszudrucken. Naja, das ist ja nicht mein Ziel, wieder die Papierversion zu erhalten, jedenfalls nicht als mobiler Konsument… Geht man auf die verschiedenen Couponing Plattformen (z.B. Acardo AG mit open Wallet und seinen vielfältigen Plattformen) ist die Webseite nicht für Mobile Devices optimiert. Dies gilt nicht für alle Plattformen, bei meiner Recherche war der Anbieter Coupies ein positives Beispiel. Natürlich kann jetzt eingewendet werden, dass es dafür native Apps gibt. Jedoch möchten einige Smartphone User nicht eine Vielzahl von Apps auf seinem Smartphone lagern.

Vermarktung von Mobile Couponing

Als bekennender mobile Vorreiter, finde ich schon allein aus Berufsgründen viele Mobile Couponing Portale. Wie gesagt, ich finde sie, aber die Portale finden mich nicht. Kommt man in die Filiale, sieht man keine POS Materialien.

Auch bei der Einkaufsvorbereitung (z.B. via Handzettel) ist das Thema Mobile Couponing bisher nicht vertreten, sprich kein Hinweis gegeben. Wie soll der mobile Neuling auf diese Maßnahme aufmerksam werden? Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt gewünscht ist, dass ich Coupons zum Sparen einsetze. Denn jeder genutzte Coupon ist Ertragsschmälernd für das einzelne Produkt.

Papier schlägt Digital

Keine Frage, mobile Couponing ist immer noch in den Kinderschuhen. Ich bin mir sicher, dass mein Erlebnis nicht repräsentativ ist und dass es in der ein oder anderen Filiale auch problemlos möglich ist, Coupons erfolgreich einzulösen. Jedoch sind einige Anbieter bereits flächendeckend am Markt, dann sollte es auch flächendeckend funktionieren.

Ansonsten geht man weiterhin die konservativen Wege (Eigendruck der Coupons oder Ausschneiden aus dem Couponhheft). Eins ist dann jedoch sicher, der Coupon wird erfolgreich akzeptiert und eingelöst. Aktuelles Beispiel sind die Coupons auf der Webseite von Danone (www.danone-coupons.de). Mit dem gedruckten Coupon hatte ich noch nie Schwierigkeiten an der Kasse. Für den Kassierer ist es genauso, als ob er ein Produkt einscannt.

Wie heißt es immer so schön: Keep it simple and stupid…

Über Alexander Süßel 54 Artikel
Alexander Süßel ist Digitaler Consultant mit den Schwerpunkten Couponing, Loyalty und Location Based Services. Seine Fokusbranchen sind der Handel und die Konsumgüterindustrie. U.a. hat er Berufserfahrung bei Nestlé, BrandLoyalty und Couponinghouse gesammelt. Mehr über Alexander auf XING oder www.as-auf-zeit.de

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