Vier Normstrategien für die App Vermarktung

fluidmonile matrix

Unternehmen mit eigenen Apps stehen unter enormen Wettbewerbsdruck, während die Nutzer zunehmend mehr Qualität erwarten. Gleichzeitig rast die Anzahl der Apps im App Store und bei Google Play unaufhörlich auf die Millionen-Schallmauer zu. Für das App-Marketing lassen sich aus dem Marktplatz-Ranking und den Bewertungen vier wesentliche Normstrategien ableiten.

Die „fluidmobile-Matrix“ verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Bewertungen (x-Achse) und Ranking (y-Achse) relativ zum Wettbewerb. Sie kann grafisch in einer Vier-Felder-Matrix dargestellt werden. So lassen sich strategische Entscheidungen hinsichtlich Produktentwicklung oder Marketing im Wettbewerbsumfeld leichter treffen.

In diesem Fall haben wir ausgewählte Todo-Listen Apps mit „Eisenhower“ verglichen. Die Momentaufnahme zeigt, wie sich das junge Unternehmen in wenigen Monaten einen der vorderen Plätze in der Kategorie „Produktivität“ erkämpfte und das mit einer Bewertung von durchschnittlich 4,5 Sternen.

1. Time-Bomb

Die Sichtbarkeit im App Store ist hoch, allerdings sind die Apps schlecht bewertet. Oft finden wir Apps bekannter Marken in dieser Kategorie, da diese Unternehmen großen Traffic auf die Apps bringen, das Thema Mobile aber noch nicht verstanden haben.

Wenn die App der Erwartungshaltung der Nutzer nicht gerecht wird, schadet die App der Marke mehr als sie nützt. Schließlich ist die App ein ständiger Begleiter und schlechte Markenerlebnisse bleiben in Erinnerung.

Unternehmen, die auf einer Zeitbomben-App sitzen, müssen die App schnellstmöglich verbessern. User-Feedback und die Kommentare helfen bei der Optimierung. Außerdem sollten enttäuschte Nutzer gehört werden. Unternehmen mit einem Social Media Monitoring sollten herausfinden, ob bereits schlecht über ihre App an anderen Orten im Netz gesprochen wird und darauf entsprechend reagieren.

Beispiele für Zeitbomben Marken-Apps: Microsoft OneNote, DHL, Post mobil, ConApp von Conrad, RTL von RTL interactive, H&M.

2. Stars

Hier finden sich Apps mit einer hohen Sichtbarkeit und guten bis sehr guten Bewertungen. Apps in dieser Gruppe können sich darauf konzentrieren, neue Wege der Monetarisierung zu erschließen und ihre Markenbekanntheit weiter zu steigern. Neue Features und Produktveränderungen sollten mit aller Vorsicht durchgeführt werden, um die Bewertungen positiv zu halten.

Beispiele für Stars: WhatsApp, Angry Birds, Amazon, Groupon Deals.

3. Zombi

Im Bereich der „Untoten“ bewegen sich Apps, die im Vergleich zum Wettbewerb unsichtbar in den Rankings sind und zudem schlechte Bewertungen aufweisen. Unternehmen, die Apps in dieser Gruppe führen, sollten über einen Relaunch der App nachdenken oder über das „Einstampfen“ des Projekts. In Markenunternehmen finden wir Zombi-Apps vor allem, wenn die Mobile Strategie noch nicht definiert wurde und nichts unternommen wird, um die Apps zu vermarkten.

Zombi Apps bekannter Marken: Nescafé Dolce Gusto, Esprit, Mango HD, E-Plus DataCheck, Bild der FRAU Mein Horoskop, DKV Tarifrechner.

3. The Shy

Die „Schüchternen“ sind Apps mit guten Bewertungen, aber niedrigen Rankings. Hier finden sich vor allem Apps von Indie-Developern, die ein tolles Produkt gebaut haben, aber nicht über die Budgets verfügen, um auf den App Marktplätzen (App Store und Google Play) hoch zu ranken. Apps in diesem Quadranten sollten sich darauf konzentrieren, ihren Wachstumsmotor zu finden, entweder durch die Nutzung von Social Media Tools oder durch andere Marketing-Kanäle. Manchmal reicht es für kurze Zeit die Marketing-Aktivitäten und damit die Download-Zahlen zu beflügeln, um im App Store Ranking nach oben zu rutschen. Die guten Bewertungen stützen die Position.

Beispiele für „schüchterne“ Marken-Apps: Globetrotter.de, ATU – Die Nr. 1 Meisterwerkstatt, Karstadt, Nike+ Basketball, Quora.

Über Albert Pusch 1 Artikel
Albert Pusch ist Marketing Consultant bei fluidmobile. Er hilft Unternehmen bei der Vermarktung ihrer App vom ersten App Marketing Workshop bis zur Kampagnen-Steuerung. Er ist Mitgründer von Socialmedia-blog.de und Autor zahlreicher Fachbeiträge. Salesforce.com zählt ihn zu den Top5 Social Media Influencern in Europa. Er studierte Marketing-Kommunikation an der Hochschule Pforzheim und in Yogyakarta (Indonesien).

2 Kommentare

  1. Schön plakativ…. Wie wäre es mit einem transparenten Bewertungssystem, das darlegt, warum die Apps diesen Kategorien zugeordent wurden? Als Top5 Social Media Influencer hat man da doch sicher was im Köcher…;-)

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


Ich bestätige, dass die hier von mir eingegebenen persönlichen Daten in der von mobile zeitgeist genutzten Datenbank bis auf Widerruf gespeichert werden dürfen.