App Märkte – Deutschland im Vergleich

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Ein Ländervergleich der App Downloads fördert bemerkenswertes zutage: Deutschland ist bei Apps bereits eines der absatzstärksten Länder – mit viel Potential für Wachstum. Nebenbei führt Deutschland den Windows Phone Markt an. Das iPad überrascht mit starken Downloads – iPad Apps haben bereits heute erhebliches Potential. Chinas iOS Anteil erstaunt, aber der Augenschein trügt. Und für Google geht die Rechnung nicht auf.

Xyologic stellt nicht nur detaillierte Informationen zu App Download für iPhone, iPad, Android und Windows Phone bereit. Sie liefert diese Zahlen auch für aller Herren Länder. Das macht neugierig: nutzen Asiaten dieselben App-Plattformen wie Nordamerikaner? In welchen Ländern hat  Android bei Apps den größten Marktanteil und wo finden iPad-Apps die beste Verbreitung?

Hier eine Übersicht der führenden acht Länder, gemessen an gesamten App-Downloads im September. Dazu sei zu sagen, dass Xyologic keine Downloads für BlackBerry und Nokia reportet. Ebenfalls nicht enthalten sind die Downloads aus alternativen Stores – was insbesondere die Android-Downloads betrifft. Zudem darf der Absatz von Apps nicht mit dem Absatz der Smartphones verwechselt werden: in den meisten Ländern werden heute deutlich mehr Android Devices als iPhones verkauft.

Die USA führen den Markt mit weitem Abstand an, was nicht erstaunt. An zweiter Stelle folgt Großbritannien, welches amerikanische Kulturgüter und Produkte häufig schnell übernimmt. Deutschland steht hinter China auf Rang vier – für deutsche App-Entwickler eine erfreuliche Nachricht.

Ebenfalls erfreulich ist, dass Deutschland noch erhebliches Potential für App-Wachstum hat: Die Smartphone-Durchdringung steht Deutschland im Vergleich zu den USA und Großbritannien noch am Anfang. Das zeigt sich bei den App-Downloads: Gemessen an der Gesamtbevölkerung sind die Briten mit 2,6 Downloads pro Einwohner die aktivsten Downloader; Deutschland liegt hier erst bei 1,3 Downloads pro Einwohner. Gutes Potential für Wachstum.

Ein Vergleich der Plattform-Durchdringung nach Ländern fördert bemerkenswertes zutage: Franzosen bevorzugen iPhone Apps – mehr als zwei Drittel aller App Downloads erfolgen auf dem iPhone. Am schnellsten holen Android Apps in den USA auf: hier wird bereits jede dritte App auf einem Android Phone installiert.

Das iPad hat sich bei App Downloads bereits als eine der wichtigsten Plattformen entwickelt: das Verhältnis von nativen iPad-Apps zu iPhone Apps liegt bei 1 zu 5. Es lohnt sich also, die App Experience für das iPad Format zu optimieren – iPad-Apps haben nach iPhone und Android am meisten Potential.

Chinesen erscheinen auf den ersten Blick außerordentlich stark auf iPhones fokussiert zu sein. Und in der Tat ist China einer der wichtigsten Märkte für Apple. Erstaunlich schwach dagegen ist die Nachfrage nach Android Apps – vor allem wenn man weiß, dass preiswerte chinesische Smartphones von ZTE und Huawei Android Derivate einsetzen. Das erklärt sich dadurch, daß deren Android Derivate nicht von Google zertifiziert sind – und folglich den Android Market nicht nutzen dürfen. ZTE und Huawei pflegen eigene App Märkte, welche von Xyologic nicht erfasst werden.

Und hier zeigt sich wieder die Achillesferse von Googles Android Strategie: Android als Open Source Betriebssystem kann von Herstellern beliebig adaptiert werden. Wer dabei Googles Vorgaben nicht folgt, wird nicht Google-zertifiziert und erhält weder den Android Market, noch die Google Dienste. Letzteres ist aber Googles „Trojanisches Pferd“: Android soll sich durch Positionierung von Googles Suchdiensten refinanzieren.

Wenn nun reichweitenstarke Smartphone Hersteller wie ZTE und Huawei oder starke Content Distributoren wie Amazon oder Barnes & Noble beweisen, dass man auch ohne den Android Market leben kann, geht die Rechnung für Google nicht auf.

Über Martin Lawrence 14 Artikel
Martin Lawrence ist Senior Produktmanager bei telegate MEDIA (vormals klickTel). Hier ist er für die Entwicklung der Portale und mobilen Anwendungen verantwortlich. Seit 10 Jahren im Thema Internet. Seit fünf Jahren mit Fokus auf Consumer-Anwendungen. XING.

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